Sonntag, 18. März 2018

RPG-Blog-O-Quest #030 – Abenteuer (März 2018)


Diesmal etwas früher als im Februar begebe ich mich wieder auf die RPG-Blog-O-Quest (zugegeben, NOCH später als im Februar wäre auch ein Kunststück, das ich nicht vorführen möchte).
Im März 2018 läuft das Ganze unter dem Motto Abenteuer, diesmal ausgerichtet von Jaegers.net.
Wie immer geht es darum, zu einigen vorgegebenen Fragen zum Thema Rollenspiel Stellung zu beziehen.

Der "Steckbrief zum Warmwerden":

Wie von Jaegers.net gewünscht, zu Beginn ein kleiner Steckbrief über meine aktuellen Rollenspiel-Aktivitäten:
  • Mein letzter Charakter:
    Ballard... James Ballard... Geheimagent ihrer Majestät, Queen Victoria
    (Und ob ihr es glaubt oder nicht, die Fast-Namens-Gleichheit zu einem anderen Agenten einer anderen Queen fiel mir wirklich erst auf, als meine Mitspieler sich vor Lachen darüber ausschütteten.)
  • Mein letztes Abenteuer:
    Semper Occultus, ein Abenteuer um magische Ermittler im London des Jahres 1848, die nicht weniger als die Apokalypse verhindern mussten (was sie gerade noch geschafft haben)
  • Mein letztes System:
    ein Eigenbau unseres Spielleiters auf der Basis von Heavy Gear (im Original von Dream Pod 9) 

    Die Fragen:

    Frage 1:
    Ich empfinde fünf bis sechs Stunden als ideale Dauer für ein One-Shot Abenteuer bzw. eine einzelne Spielrunde, weil das zum einen genügend Zeit lässt, um sich wirklich in der Runde einzufinden, zum anderen aber nicht die Konzentrationsfähigkeit der Spieler über Gebühr fordert.

    Nach meinen Erfahrungen muss bei einem wirklich intensiven Spiel nach einer solchen Zeitspanne spätestens eine Pause eingelegt werden, um sich wieder fangen zu können.
    Bei Bedarf kann es danach wieder weitergehen, aber normalerweise nicht mehr so lange wie zuvor.


    Frage 2:
    Ich wünsche mir ein Abenteuer, in dem Plüschtiere, cthulhuide Monster und Luftschiffe vorkommen, denn das sind die Themen, zu denen ich immer wieder zurückkehre, in welche Spielwelten ich mich auch immer stürze.
    Hmmm... ich habe das Gefühl, das ist ein Abenteuer, das ich wahrscheinlich selbst schreiben muss.
    😁


    Frage 3:
    Welchen (eher unbekannten) Film möchtest Du gerne einmal als Abenteuer nachspielen, bzw. in ein Abenteuer verwursten und warum? Hast Du das vielleicht sogar schon gemacht und wie waren dann die Erfahrungen damit?

    Auf dem Fantasy Filmfest 2016 in Köln war ich völlig begeistert von einem Film namens Abattoir, über den ich auch bereits auf diesem Blog eine längere Rezension geschrieben habe.
    Seit ich diesen Film gesehen habe, denke ich darüber nach, eine Spielergruppe in die seltsame Kleinstadt New English zu schicken, um zu sehen, wie sie mit der im Film geschilderten Situation umgehen.
    Vielleicht schaffe ich es dieses Jahr zur AnRUFung auf Burg Hessenstein, wo ich sicherlich die richtigen Mitspieler und die passende Atmosphäre finde.
    Das wäre dann auch das erste Mal, dass ich so etwas versuche.



    Frage 4:
    Der Einstieg in ein Abenteuer ist oftmals recht abgegriffen (die Erbschaft des unbekannten Stiefonkels schwiegermütterlicherseits …). Wie sah der beste Einstieg in ein Abenteuer aus, den Du (mit-)gemacht hast?

    Mir hat es nie sehr viel ausgemacht, wenn der Einstieg in ein Abenteuer recht klassisch verlief, da es mir wichtiger war, wie sich die Geschichte von dort aus weiter entwickelte.
    Ich hatte allerdings mal die Idee, ein Cthulhu-Abenteuer mit dem folgenden Vorlesetext starten zu lassen:

    Am 18. Dezember 1923 starte das französische Luftschiff Dixmude vom Luftschiffhafen in Cuers, Südfrankreich. Seine Reiseroute führte das Schiff nach Afrika, bis zur algerischen Oase In Salah, mitten in der Sahara.
    Auf dem Rückflug nach Frankreich geriet das Schiff in ein Gewitter und ging in der Nacht zum 21. Dezember vor der Küste Siziliens verloren.
    Es gab keine Überlebenden.
    Dies sind die Ereignisse, die zu dieser Katastrophe geführt haben.
    Und die Charaktere wären dann in der ersten Szene in Cuers an Bord des Schiffes gegangen.
    Leider wurde das Abenteuer nie geschrieben, weil bereits ein anderer Autor die Geschichte des Luftschiffs für seine Zwecke genutzt hatte.


    Frage 5:
    Wenn es einen Publikumspreis für ein Abenteuer gäbe, gäbe ich meine Stimme für Dockside Dogs von Paul Fricker, denn dieses Szenario hat mir damals eine andere Art des Spielleitens und des Abenteuerschreibens nahegebracht.

    Bei diesem Abenteuer kommt eine Gruppe von Gangstern (nachdem sie am Nachmittag gemeinsam ein Ding gedreht haben) am Abend zu einem Lagerhaus am Hafen, um dort auf ihren Boss zu warten, der sie um Mitternacht abholen soll.
    Die weiteren Ereignisse dieses Abenteuers spielen sich nur in diesem Lagerhaus ab, und nichts davon ist wirklich vorgegeben. Alles, was geschieht, basiert auf einigen wenigen seltsamen Ereignissen, die das Abenteuer schildert, sowie auf den Interaktionen der mitgelieferten Charaktere sowie den Ideen ihrer Spieler.
    Ich habe Dockside Dogs bereits mindestens ein halbes Dutzend Mal geleitet, und damit ist es eine absolute Ausnahmeerscheinung, da ich normalerweise jede Gelegenheit nutze, um eigenes Material zu testen.
    Die Spieler sitzen hier nicht einfach nur am Tisch, sondern laufen durch den Raum, tuscheln miteinander, schreien sich an, drohen sich gegenseitig, und alles quasi in Echtzeit. Jede meiner Runden ist komplett anders verlaufen; manchmal kam es zu einem Blutbad unter den Charakteren, manchmal hockten sie irgendwann alle allein in einer Ecke, in der Hoffnung, der Boss würde das Chaos schon auflösen.
    Auf jeden Fall rate ich jedem Spielleiter, der etwas für Cthulhu in der Jetztzeit übrig hat, sich dieses Abenteuer anzusehen. Erhältlich ist es als PDF bei DrivethruRPG (und in der Ausgabe 9 von Cthulhus Ruf in einer von mir übersetzten und erweiterten Ausgabe, wenn die noch jemand in die Finger bekommt).


    Bonusfrage:
    Welches System möchtest Du unbedingt in diesem Jahr einmal auf einer Convention ausprobieren, bzw. wäre vielleicht sogar den Besuch einer Convention wert?
    Tatsächlich gibt es sogar mehrere Rollenspiele, die ich unbedingt im Spiel kennenlernen möchte, bevor ich sie selbst leite bzw. dafür schreibe, als da wären (in alphabetischer Reihenfolge):
    Ob das jetzt aber auf einer Convention stattfindett oder auch im privaten Bereich, ist mir dabei recht egal.


    Die RPG-Blog-O-Quest wurde diesmal angeleiert von Jaegers.net.
    Dort findet ihr auch alle Antworten verlinkt, ebenso im Forum von RSP-Blogs.de.

    2 Kommentare:

    1. Schön, dass es Dir gelungen ist diesmal gar pünktlich Antworten beizubringen. Ein paar sehr interessante Einblicke sind dabei und - Mist! - damit die Liste der Dinge, in die ich unbedingt mal hineinschauen muss wieder gewachsen ist ...

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