Samstag, 31. Oktober 2020

Sandfox plaudert - Warum Horror das tollste Genre von allen ist (mit Kaid)

Horror - das tollste Genre von allen.
Und an welchem Tag des Jahres kann man den Schrecken besser feiern als an Halloween?
    
Von daher möchten Kaid und ich dich heute in die Nacht hinein begleiten mit einer Unterhaltung darüber, was Horror zu so einem faszinierenden Genre macht.
Außerdem erzählen wir dir, welche Bücher, Filme und Rollenspiele uns besonders begeistert haben.
Vielleicht ist ja auch das eine oder andere für dich dabei (die entsprechenden Links, und zwar jede Menge davon, findest du unter dem Podcast).
 
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß bei der neusten Folge von Sandfox plaudert:


Du findest mich im Web unter:


Die Musik aus dem Podcast ist eine gekürzte Fassung des Tracks Funny Horror von Andrey Sitkov, lizensiert unter den Humble Big Music Bundle for Games, Films, and Content Creators - License Terms.
 
Das Titelbild dieses Podcasts stammt von Mojca J auf Pixabay.

Unsere Empfehlungen und einiges andere:

Fantasyfilmfest: http://www.fantasyfilmfest.com/

Filme:

Bücher:
Hörspiele:

Freitag, 30. Oktober 2020

RPG-Blog-O-Quest #061 – Zwischenbilanz Coronakrise (Oktober 2020)

Vor 16 Monaten, im Juni 2019, habe ich das letzte Mal bei der RPG-Blog-O-Quest mitgemacht, aber das aktuelle Thema erschien mir als der richtige Moment, mich zurück in diese Reihe zu wagen.
In meinem Artikel Ein persönlicher Kommentar zur Endzeit hatte ich mich schon einmal mit Corona und seinen Folgen beschäftigt.
Damals schrieb ich noch etwas über einzigartige Wochen, die uns bevorstünden, doch jetzt, mehr als 7 Monate später, hat die Pandemie nicht nur kein Ende gefunden, sondern auch neue Höhen erreicht, so dass noch nicht einmal grob abzusehen ist, wann dies der Fall sein könnte.
Und so möchte ich mich im Rahmen der aktuellen RPG-Blog-O-Quest doch noch einmal mit Corona beschäftigen, vor allem aus rollenspielerischer Sicht, wenn auch bestimmt der eine oder andere Gedanke über diesen Bereich hinausgehen wird.
In diesem Sinne, im Oktober 2020 steht die Quest unter dem Motto Zwischenbilanz Coronakrise und wird ausgerichtet von Ackerknecht,
Wie immer geht es darum, zu einigen vorgegebenen rollenspielerischen Fragen unter dem vorgegebenen Thema Stellung zu beziehen.

Die Fragen:

Frage 1:
In der Summe bisher, war der Einfluss von Corona in Bezug auf Euer Hobby Rollenspiel negativ, irrelevant oder sogar positiv?

Negativ fällt für mich der Ausfall persönlicher Kontakte ins Gewicht. Während man sich vor der Pandemie einfach mal mit Freunden auf einen geselligen Abend treffen konnte, ist dies momentan in den meisten Fällen nur online möglich.
Der heftigste Einschlag war jedoch der faktische Ausfall der meisten Conventions und vor allem der Internationalen Spieltage. Das Vorbeischlendern an den Ständen, das Entdecken ganz neuer Verleger und Läden, der plötzliche Impulskauf, weil einem etwas ins Auge fällt, all dies konnte nicht stattfinden.
Conventions und Messen stellen die Dreh- und Angelpunkte der Szene dar, und das bedeutet nicht nur, dass man viele Leute inzwischen seit Monaten nicht gesehen hat, sondern auch, dass die üblichen Gespräche vor Ort, aus denen immer wieder Ideen für neue Projekte entstanden sind, nicht mehr stattfinden konnten.
 
Das kann auch durch einen der wenigen positiven Aspekte der zwangsweisen Isolation nicht aufgefangen werden, dass sich nämlich das Geschehen in der Szene mehr und mehr in die Online-Welt verschoben hat. Kaum noch jemand, der nicht plötzlich einen Discord-Server aufbaut, viele neue Podcasts und Vlogs erscheinen auf der Bildfläche, immer mehr Online-Runden finden sich zusammen, um den bestehenden Mangel auszugleichen, es werden sogar ganze Conventions aus dem digitalen Boden gestampft und finden sogar die Akzeptanz der Fans.
Hier entsteht eine neue Welt, in der wir uns sicherlich auch in den nächsten Jahren bewegen werden.
 

Frage 2:
Was war denn die gravierendste Auswirkung der Situation aufs Hobby?

Wie bereits gesagt, der Ausfall fast aller Conventions und Messen. 
Ich war sowohl auf dem WELTENWerker - Konvent Anfang März in Gießen als auch auf der NiederrheinCon im August in Wesel, und damit habe ich alle größeren Spielertreffen besucht, die in diesem Jahr stattgefunden haben.
Zu dem Zeitpunkt, wo ich diese Zeilen schreibe, liegt der Termin der Internationalen Spieltage eine Woche hinter mir. Normalerweise ist dies natürlich die beste, die geilste, die einfach wichtigste Veranstaltung des Jahres.
Und was war dieses Jahr? Nichts war. Mehr oder weniger...
Es gab zwar die SPIEL.digital, einen löblichen Versuch der Veranstalter, wenigstens ein wenig des üblichen Messegefühls zu erzeugen, doch zumindest mich hat diese Veranstaltung nicht erreicht. 
 
Können Online-Veranstaltungen wirklich ein adäquater Ersatz für reale Veranstaltungen sein?
Ich denke, sie können das nicht.
Sie sind eine angenehme und auch zielführende Veranstaltung, und ich denke und hoffe sogar, sie bleiben uns in Zukunft erhalten. 
Trotzdem können sie letztendlich nicht die persönlichen Treffen mit Gleichgesinnten ersetzen, das gemeinsame Abendessen nach einem langen Con-Tag, das Zusammenstecken der Köpfe an einem Tisch über einem neuen Spiel.
Immerhin, Personen, die noch nie eine der größeren Conventions besucht haben, weil sie zu weit weg wohnten, können jetzt einfach die Online-Version besuchen.
Viele Leute wünschen sich sicherlich auch, dass die Möglichkeit, eben nicht in weiter Entfernung, sondern quasi vom heimischen Schreibtisch aus an einem Spielertreffen teilnehmen zu können, ihnen auch nach dem Ende der Pandemie noch erhalten bleibt.
Für mich ist diese neue Art der Veranstaltung aber vor allem eine spannende Ergänzung unseres vielfältigen Hobbys.
 
Ein anderer Faktor, der sich momentan wahrscheinlich noch gar nicht wirklich abschätzen lässt, sind die wirtschaftlichen Folgen der Krise. 
Welche Verlage, Läden, Online-Shops, Conventions oder anderen Projekte werden von den Folgen der Pandemie so gebeutelt sein, dass sie nicht überleben oder aus anderen Gründen aufgeben? 
Gibt es vielleicht auch Gewinner der Situation, die durch ihre Produkte, ihre generelle Ausrichtung oder auch durch geschicktes Krisenmanagement Vorteile durch die Pandemie haben?
Wie viele der kleinen, oft von wenigen begeisterten Stützen getragenen Unternehmen und Gruppierungen der Szene werden auch einfach an der stetigen, vor allem auch psychologischen Belastung durch die Krise zerbrechen?
Ich weiß es nicht... und ehrlich gesagt macht es mir Angst, zu viel darüber nachzudenken.

Frage 3:
Glaubt Ihr, dass das Hobby wird irgendwann wieder "normal" werden wird? Mit dichtem Gedränge an der Con-Rundenliste und nächtelangem Zocken mit Personen aus fünf verschiedenen Haushalten in einem schlecht belüfteten Keller?

Natürlich wird alles wieder normal werden; ich möchte bloß noch nicht vermuten, wann.
Doch wenn Impfungen und wirksame Medikamente zur Verfügung stehen, wird Corona eine Krankheit wie viele andere werden, gegen die es eben ein Mittel gibt.
 

Frage 4:
Habt Ihr ein geiles Hobby-Projekt für "die Zeit danach" in Arbeit? Ein nie dagewesenes Roll20-Skript? Eine neu bemalte WH40K-Armee? Ein episches LARP Kostüm?

Tatsächlich haben meine laufenden Arbeiten in dieser Zeit nicht wirklich geruht, oder wenn, dann nicht wegen Corona.
Ich arbeite weiterhin an verschiedenen Projekten, die hoffentlich bald das Licht der Welt erblicken, und habe mir sogar mit der Arbeit als "Social-Media-Typ" der Redaktion Phantastik sowie als Verwalter ihres Discord-Servers https://discord.gg/rxxKFfU ein neues Betätigungsfeld gesucht.
"Die Zeit danach" wird deshalb eher davon geprägt sein, dass ich mich wieder um mehr reale Treffen, schöne Gesprächen über nerdige Themen, gemeinsame Spielrunden und überhaupt mehr Kontakt mit anderen Verrückten bemühen werde.

Frage 5:
Habt Ihr die Situation schon einmal im Spiel aufgenommen? Habt Ihr den lang geplanten Seuchenplot endlich ausgespielt? Oder habt Ihr den lang geplanten Seuchenplot endgültig zu den Akten gelegt? Versteht Ihr jetzt besser, was VITAS für die Welt von Shadowrun bedeutet?

Nein. Oder vielleicht eher: NEIN!
Rollenspiel hat für mich auch immer die Aufgabe des Eskapismus, des Entkommens aus dem Alltag, genauso wie das Konsumieren von Medien.
Eine allzu reale, vielleicht sogar bedrohliche Situation in einem solchen Umfeld zu erleben, hat daher für mich nichts Erstrebenswertes, nichts Entspannendes.
So wenig wie ich in einem Film die Geschichte einer Seuche sehen möchte, so wenig möchte ich eine Rollenspielrunde mit einem solchen Thema belasten.
Lasst uns doch lieber ein paar schön irreale cthulhuide Monster aufhalten oder irgendwelche absonderlichen Kriminalfälle aufklären.
 

Die RPG-Blog-O-Quest wurde diesmal angeleiert von Ackerknecht.
Dort findet ihr auch alle Antworten verlinkt, ebenso im Forum von RSP-Blogs.de.

Donnerstag, 29. Oktober 2020

Project L (Rezension)

2019 war ich auf der Preview Night der Internationalen Spieltage SPIEL in Essen (ja, tatsächlich, vor Ort, mit anderen Leuten, was einem heute schon so weit weg erscheint, dass man kaum noch daran glauben kann), und eins der wenigen Highlights des doch etwas enttäuschenden Abends war das Spiel Project L des tschechischen Newcomers Boardcubator.
Ein sympathischer Haufen, der leider sehr wenig Anklang fand, so dass sie sehr froh waren, als ich mich dazu setzte, um das über einen Kickstarter finanzierte Spiel näher zu betrachten.
So viel sei bereits im Vorfeld erwähnt, ich hatte viel Spaß damit, und wie es nun mal meine Art ist (vor allem auf Messen und Conventions), spielte ich - zur Freude der Herausgeber - lautstark und mit deutlicher Begeisterung, um auch andere Besucher auf Project L aufmerksam zu machen.
Leider ab es einige produktionstechnische Probleme mit der vorliegenden Variante, so dass man das Spiel zwar antesten, aber nicht käuflich erwerben konnte. Erst im September 2020, kurz vor dem Start der Kickstarters zur Erweiterung Project L - Finesse, erreichte mich die endgültige Version des Spiels, die wir uns nun genauer ansehen wollen.


Regeln

Wenn man sich das Spielmaterial von Project L betrachtet, das vor allem aus schwarzen Plättchen mit Vertiefungen und vielfarbigen Acryl-Teilen in verschiedenen Formen besteht, drängt sich recht schnell der Eindruck auf, dass es bei sich bei diesem Spiel um eine Art Brettspiel-Variante von Tetris handelt.
Und tatsächlich liegt man damit nicht ganz falsch, denn es geht tatsächlich darum, mit den vorhandenen Teilen die Puzzles lückenlos aufzufüllen und zum einen damit Punkte zu machen, zum anderen aber auch neue Teile aus dem zentralen Vorrat zu bekommen.
 
Zu Beginn des Spiels bekommt jeder Teilnehmer ein gelbes und ein grünes Teil.
Außerdem werden je vier Puzzle-Plättchen mit weißer und schwarzer Rückseite aufgedeckt und nebeneinander auf dem Tisch ausgelegt (die weißen Puzzles sind tendenziell einfacher zu erfüllen, bringen aber auch geringere Belohnungen, die schwarzen Puzzles sind schwerer zu erfüllen und bringen höhere Belohnungen).
Danach führt jeder Spieler reihum seinen Zug aus, indem er drei Aktionen aus den folgenden Möglichkeiten auswählt:
  1. Er nimmt ein Puzzle aus der Tischmitte, legt es vor sich ab und ersetzt es durch ein neues Plättchen vom entsprechenden Zugstapel.
  2. Er nimmt sich ein gelbes Teil aus dem zentralen Vorrat.
  3. Er wertet ein Teil aus seinem eigenen Vorrat auf.
    Aus einem gelben Teil wird somit ein grünes, aus einem grünen ein blaues oder beiges usw. (siehe obiges Bild).
    Das aufgewertete Teil wandert zurück in den Vorrat und wird durch das höherwertige ersetzt.
    Es ist auch möglich, ein Teil abzuwerten oder gegen ein Teil auf der gleichen Ebene zu tauschen, wenn dies sinnvoll erscheint.
  4. Er legt ein Teil aus seinem Vorrat auf eins der vor ihm liegenden Puzzles.
  5. Er führt eine Master-Aktion durch und legt auf jedes Puzzle vor sich ein Teil aus seinem Vorrat; dies ist nur einmal pro Runde möglich.
Gelingt es dem Spieler dabei, ein oder mehrere Puzzle vollständig auszufüllen, so nimmt er das Plättchen an sich, bekommt die eingesetzten Teile zurück und erhält außerdem die aufgedruckte Belohnung (normalerweise Siegpunkte und/oder weitere Teile). 
Das Spiel endet, sobald das letzte schwarze Puzzle aufgedeckt wird.
Danach wird noch einmal bis zum Startspieler gespielt, und jeder Teilnehmer hat im Anschluss daran noch einen letzten Zug sowie die Möglichkeit, vor dem endgültigen Ende noch Teile auf die Puzzles zu legen, was dann jedoch Siegpunkte kostet.
Anschließend kommt es zur Wertung, bei der die aufgedruckten Siegpunkte der beendeten Puzzles addiert und eventuelle Strafpunkte durch Abschlussaktionen abgezogen werden.
Wer danach die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.
 

Bewertung

Project L gefällt durch seine extrem einfachen und schnell erklärten Regeln. Aber dennoch handelt es sich nicht um ein simples Spiel, sondern stellt den Spieler durchaus vor so manche taktische oder strategische Entscheidung. 
Sollte man zunächst vor allem leichte Puzzles aufnehmen und lösen, um durch deren Auflösung an neue Teile zu kommen? Oder lohnt es sich, komplexere Puzzles zu holen, um später viele Punkte auf einmal zu bekommen? Wann sollte man Teile aufwerten oder sogar abwerten?
Natürlich erreicht Project L nicht die Spieltiefe eines Kennerspiels, aber dafür kann man es auch einem Gelegenheitsspieler vorlegen, ohne diesen sofort zu überfordern. Einige der Leute an meinem Tisch waren der Meinung, man könnte das Spiel mathematisch ausrechnen und so gewinnen, aber dennoch waren die Testpartien meistens recht ausgeglichen und wurden durchaus nicht nur von den "Kopfrechnern" gewonnen.
Die Regel liegt in Englisch, Tschechisch, Deutsch, Spanisch, Italienisch und Französisch vor, wobei auffällt, dass sich die Inhalte der Regeln manchmal unterscheiden. So wird in der englische Version der Master-Aktion klargestellt, dass diese nur mit den Teilen durchgeführt werden kann, die man zu Beginn seiner Aktion in seinem Vorrat hat; die deutsche Fassung lässt diese Klarstellung weg, was bei uns bereits im ersten Spiel zu einigen Rückfragen führte, da die Spieler die Teile des ersten gelösten Puzzles wieder nutzen wollten, um ein zweites Puzzle zu lösen.
Ebenfalls etwas unglücklich erschien mir, dass das Regelbuch bereits die Erklärungen für die separate erhältlichen Erweiterungen Ghost Pieces und Ambassador Pack enthält. Das führte zumindest in meinem Fall dazu, dass ich verzweifelt nach den entsprechenden Teilen suchte, bis ich bemerkte, dass diese dem eigentlichen Basisspiel gar nicht beiliegen.
Außerdem ist das Regelbuch offensichtlich für die Deluxe-Variante des Spiels geschrieben, die bis zu 6 Spielern die Teilnahme ermöglicht; die mir vorliegende Basis-Variante enthält jedoch nur Material für maximal 5 Spieler.
Davon abgesehen ist das Regelbuch jedoch umfassend und erklärt das Spiel gut.
Eine funktionierende Solo-Variante (die das Spiel jedoch ziemlich verändert) und eine "schnellere" Variante mit dem Titel Line Clear runden das Heft ab.

Präsentation

Da es bei diesem abstrakten Spiel so gut wie keine Grafiken gibt, kann man sich hier auf das reine Spielmaterial beschränken, das einen robusten und hochwertigen Eindruck hinterlässt.
Manche mag stören, dass die Teile sehr nach Plastik aussehen, und aus Holz würden sie mir auch besser gefallen, aber sie erfüllen ihren Zweck und passen perfekt in die Vertiefungen der Puzzes.
Der einzige Nachteil ist die Versiegelung der Plättchen und der eigentlichen Schachtel, die sehr empfindlich gegen "Chipsfinger" ist. Wer also sein Spielmaterial dauerhaft sauber halten möchte, sollte auf fettige Snacks bei diesem Spiel verzichten.
 

Erweiterung Ghost Pieces

Diese Erweiterung bringt 30 neue Teile, die sogenannten Ghost Pieces, ins Spiel, die besonders groß und ausgefallen sind. Man kann sie nicht einfach durch Aufwerten bekommen, sondern nur als Belohnung, indem man eins der zusätzlichen Puzzles dieser Erweiterung löst.
Außerdem bieten diese Puzzles neue Belohnungen, die es erlauben, vorhandene Teile um eine oder gar zwei Stufen aufzuwerten.
Die Ghost Pieces kann man auch "auseinandernehmen", also in mehrere Teile umwandeln, welche insgesamt die gleiche Form aufweisen.
Die Erweiterung dient offensichtlich vor allem dazu, das Spiel schneller zu machen, da es im Laufe der Zeit deutlich einfacher ist, an höherwertige Teile heranzukommen.
 

Erweiterung Ambassador Pack

Das Ambassador Pack enthält vor allem drei neue Puzzles, die als Belohnung ein M im grünen Kreis zeigen.
Wer ein solches Puzzle auflöst, kann es ihm weiteren Verlauf des Spiels einsetzen, um einmalig eine weitere Master-Aktion in der Runde durchzuführen. Danach wird das Plättchen umgedreht, zählt aber weiterhin die angegebene Menge an Siegpunkten.
Die Schachtel enthält außerdem eine Startspieler-Münze, ein kleines, aber letztendlich nicht wirklich notwendiges Gimmick, da das Spielertableau des Startspielers bereits entsprechend gekennzeichnet ist.
 

Fazit

Project L ist kein abendfüllendes Spiel, sondern spielt sich normalerweise in einer guten halben Stunde locker herunter. Oft genug macht es dabei aber so viel Spaß, dass es direkt noch einmal auf den Tisch kommt.
Das Thema des Spiels ist vergleichsweise unverbraucht, und Regeln und Spielmaterial wissen (mit Abstrichen) zu überzeugen. 
Vor allem aber punktet Project L damit, dass es absolut rund läuft, wenn man sich erst einmal eingespielt hat (das kann man sicherlich nicht über jedes Projekt sagen, das aus einem Kickstarter entstanden ist).
Wer sein Spiel nicht unbedingt mit aufwändigen Grafiken und aufgepfropften Themen braucht, der kann sich an diesem kleinen, aber feinen Spiel gerne versuchen.
Leider ist durch die große Menge an Material die Einstiegshürde des Preises recht hoch ausgefallen, aber aus meiner Sicht ist es sein Geld absolut wert.
In Schulnoten ist das eine glatte 2.
 

Produkt-Informationen

Verlag: Boardcubator (2020)
Autor: Adam Španěl
Bebilderung: Pavel Richter
Material: 5 Spieltableaus, 32 weiße und 20 schwarze Puzzles, 135 Teile, 4 Marker plus Spielregel 
Spieleranzahl: 1-5 ab 10 Jahren 
Spieldauer: 20-40 Minuten
Preis: ca. 49,00 €
Erscheinungsdatum: Juli 2020


Project L ist in ausgesuchten Online-Läden oder über Kickstarter erhältlich.

Diese Rezension ist eine Vorab-Veröffentlichung 
aus der Ausgabe 130 des Magazins Spielerei,
mit freundlicher Genehmigung des Chefredakteurs Karsten Höser.

Der aktuelle Kickstarter für Project L - Finesse ist unter dieser Verknüpfung zu finden:
 
Hinweis:
Die Rezension erfolgt anhand eines Exemplars des Spiels und der Erweiterungen, das freundlicherweise von Boardcubator zur Verfügung gestellt wurde.

Samstag, 3. Oktober 2020

Sandfox labert... Muss ein Autor politisch sein?

Sandfox labert ist wieder zurück, und diesmal mit einem Thema, das außergewöhnlich für diesen Podcast und auch für mich ist.

Ich achte normalerweise streng darauf, mich aus politischen Diskussionen im öffentlichen Raum herauszuhalten, da ich sie im Normalfall als einseitig, nicht zielführend und schon gar nicht als angenehm betrachte.

Doch einige Entwicklungen der letzten Zeit haben mich dazu gebracht, diese Einstellung zumindest kurzfristig zu überdenken, und darum möchte ich in dieser Folge meines Podcasts über die die Frage sinnieren:



Wenn du mit mit über diesen Podcast sprechen möchtest, findest du mich im Web unter:

Die Musik aus dem Podcast ist eine gekürzte Fassung des Tracks Positive and Inspiring Corporate von Andrey Sitkov, lizensiert unter den Humble Big Music Bundle for Games, Films, and Content Creators - License Terms.