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Samstag, 3. Februar 2018

Die Marmelade für den ungeliebten Nachbarn


Am vergangenen Sonntag habe ich mit Sandfox liest ... Das Wundermittel eine neue Reihe für meinen Podcast gestartet.

Die dort vorgelesene Geschichte war Teil einer Ausschreibung, bei der ich auch noch ein zur Geschichte passendes Rezept mitliefern sollte, und wieder zusammen mit Sylvia Schlüter von der Redaktion Phantastik habe ich auch das abgeliefert und möchte es euch natürlich nicht vorenthalten.

Ich wünsche daher viel Mut zum Nachkochen, was jedoch ausdrücklich auf eigene Gefahr und ohne jede Gewähr unsererseits passiert!


Die Marmelade für den ungeliebten Nachbarn

Wie ihr spätestens seit der Geschichte Das Wundermittel wisst, sind Eiben generell sehr giftig.
Was jedoch die wenigsten Leute wissen: die roten Beeren, die auf der Eibe wachsen, sind durchaus genießbar, sogar sehr süß und wohlschmeckend. Man sollte sich nur vor den Kernen in Acht nehmen, denn diese wiederum sind ebenso toxisch wie der Rest der Pflanze.
Die Beeren werden von Vögel gefressen, die dann später die unverdauten Kerne wieder ausscheiden, so dass aus diesen neue Eiben wachsen können.
Trotzdem kann man, wenn man genügend Eibenbeeren gesammelt hat (im Laden wird man sie kaum finden), daraus eine schmackhafte Marmelade kochen… wenn man sich denn traut…

Zutaten für 400g entkernte Eibenbeeren (bei anderen Mengen entsprechend anpassen):
  • 1 säuerlicher Apfel (z. B. Cox Orange oder Boskop) 
  • 1 Vanillestange
  • 1 Stück Ingwer
  • 200g Gelierzucker 
  •  4-5 Gläser mit Schraubverschluss
Zunächst die Eibenbeeren unter fließendem Wasser reinigen, danach das Fruchtfleisch von den Kernen trennen. Dazu die Beeren mit wenig Wasser bei kleiner Hitze aufkochen, bis ein Mus entsteht, in dem die Kerne zu erkennen sind.
In der Zwischenzeit den Apfel schälen, vierteln und entkernen. Die einzelnen Teile reiben und bereitstellen.
Die Vanillestange aufschneiden, das Mark auskratzen und zum geriebenen Apfel geben. Die Reste der Vanillestange zu den Eibenbeeren geben und mitkochen.
Den Ingwer schälen und in grobe Würfel schneiden. Während der letzten fünf Minuten der Kochzeit zu den Eibenbeeren geben.
Nach etwa zwanzig Minuten die Beeren vom Herd nehmen, die Vanillestange herausnehmen und den Rest des Muses durch ein Sieb passieren (z. B. mit einer „Flotten Lotte“, in der ein rotierendes Metallstück die verdaulichen Teile durch das Sieb presst, während die Kerne und Ingwerstücke zurückbleiben).
Da nur das Fruchtfleisch zu Marmelade verarbeitet wird, erst jetzt das Eibenbeerenmus wiegen, um die notwendige Zuckermenge zu bestimmen.
Die gekochten Eibenbeeren, den geriebenen Apfel, das Vanillemark und die richtige Menge Gelierzucker in einen Topf geben und zusammen aufkochen.
In der Zwischenzeit die Gläser öffnen und mit heißem Wasser ausspülen. Die heiße Marmelade aus dem Topf direkt in ein Glas füllen, mit dem Deckel verschließen und sofort für mindestens zehn Minuten auf den geschlossenen Deckel stellen.
Danach umdrehen und auskühlen lassen.

Fertig ist die Eibenmarmelade. Und wenn man sich nicht traut, sie selbst zu essen, dann kann man sie immer noch an alle Nachbarn verschenken, die man nicht mag.

2 Kommentare:

  1. Habe heute probiert, dass Rezept nachzukochen. Kann leider das Entkernen mit der Flotten Lotte nicht empfehlen. Obwohl ich eine sehr teure Flotte Lotte von GEFU habe und die feinste Scheibe gewählt habe, kamen noch Kerne oder Stücke davon durch. Ist alles Klo gelandet. Schade um die Arbeit. Händisch entkernen ist mir aber zuviel Arbeit.

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  2. Die Eibenfruchthühlen schmecken so gut das ich es probieren werde
    Allerdings mache ich mir die Arbeit sie mit einem Plastiklöffel vorher zu entkernen.

    Die Gefahr das die Kerne in der Flotten Lotte leicht angefahren werden ist mir zu groß.

    Den Kommentar es den Nachbarn zum Test zu schenken empfinde ich als sehr makaber da die Toxine einen qualvollen Erstickungstod schon bei kleinen Mengen verursachen können.

    Ich werde auf "Nummer sicher" gehen und mit einen Toxintest kaufen

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